21.06.
Nach 4,5 Stunden Flug reisen wir das letzte Mal in ein neues Land ein und erhalten sogleich unseren vorletzten neuen Stempel im Reisepass, der mittlerweile gut gefüllt ist.
Wir sind soeben nach Thailand eingereist und befinden uns in der Metropole Bangkok. Die Stadt war vor über vier Jahren uns erstes gemeinsames Fernziel – hier begann sie also, die Leidenschaft in die Ferne zu reisen.
Geschickt wie wir sind, haben wir ein Hotel in Flughafen-Nähe gebucht, denn viel werden wir in Bangkok nicht unternehmen und morgen müssen wir auch bereits gegen 10:30 Uhr wieder am Flughafen sein. Jetzt kommt das Tolle an so einer großen Stadt: Es gibt zwei Flughäfen. Wir sind an dem kleineren, unser Hotel an dem größeren, von wo morgen auch unser Flug geht. Dies haben wir zwar nach der Buchung der Flüge bereits fest gestellt, dies ändert aber nichts daran, dass wir jetzt irgendwie die 45 Kilometer zwischen den beiden Orten zurück legen müssen.
Angeblich soll es einen kostenlosen Flughafentransfer geben, aber da unser Flug erst morgen geht, zweifeln wir, ob wir diesen Shuttle verwenden dürfen. Alles hinfällig, als uns am Schalter nach Vorlage der Flugtickets ein Platz im Bus zugewiesen wird, der tatsächlich in ein paar Minuten abfährt (da kann sich der Airport Manila mal eine Scheibe von abschneiden!). Sogar Bargeld hatten wir vorher gezogen für den Fall, dass wir die Strecke per Taxi zurück legen müssen.
So legen wir die einstündige Fahrt entspannt im Bus zurück und sehen dabei noch etwas von der Stadt. Ähnlich wie in Singapur ähnelt Bangkok keiner asiatischen Stadt mehr, sondern eher einer westlichen. Seit 30 Jahren lebt das Land vom Tourismus und es lebt anscheinend sehr gut damit.
Am großen Flughafen angekommen, besteht die nächste Herausforderung darin, zum Hotel zu kommen. In der Hotelbeschreibung haben wir etwas von einem ebenfalls kostenlosen Shuttle gelesen, aber leider keine Bestätigung oder generell eine Antwort vom Hotel per Mail bekommen. Lediglich ein Standort lies sich in der Beschreibung finden, den wir jetzt aufsuchen. Und siehe da, es hängt dort ein Schild unseres Hotels und ein freundlicher Mitarbeiter verständigt dieses sogleich – besser und vor allem günstiger könnte es nicht laufen. Nach 20 Minuten warten werden wir abgeholt und ins 10 Minuten entfernte Hotel chauffiert.
Nach einem langen Tag sind wir froh in der Unterkunft zu sein, aber ebenso freuen wir uns auf eine Thailändisches Abendessen. In unserer Erinnerung ist Thailändisch nämlich ohne Zweifel das beste Essen in Asien, was zwar eine sehr hohe Erwartungshaltung zu sein scheint, jedoch etwas später im Restaurant zu 100 Prozent bestätigt wird. Eine kurze Google Recherche hat den Standort diverser Läden preis gegeben und nach ein paar Minuten laufen entscheiden wir uns für eine Lokalität, die bei uns beiden einen guten Eindruck hinterlässt.
Es gibt typisches Pad Thai, grünes Thai-Curry und frittierte Tintenfischringe. Wir bleiben dabei: es ist das beste Essen in Asien! Wir bestellen nicht bzw. nur „Touri-scharf“ und können so die Schärfe noch gerade so ertragen – Thai muss eben scharf sein anscheinend.
Hätten wir mehr Zeit, würden wir nur für diese Festmahle länger in Thailand bleiben, so geben wir uns mit dem einmaligen Genuss zufrieden und fallen kurze später geschafft ins Bett. Das frühe Aufstehen zum Surfen, der lange Flug und der ebenfalls nicht zu vernachlässigende Transfer haben doch ihre Spuren hinterlassen und sorgen für ein schnelles Einschlafen.
22.06.
Pad Thai zum Frühstück? Das lassen wir uns nicht nehmen, zumal der andere Teil vom Buffett jetzt nicht das große Highlight ist.
Erneut besteigen wir den kostenlosen Shuttle zum nah gelegenen Flughafen und finden uns dort kurze Zeit später beim Check-in wieder. Das Gepäck wird nach Düsseldorf durch gecheckt… nach Düsseldorf! Fliegen wir da echt gleich hin? Richtig fassen können wir es noch nicht, aber um den Weg ins Flugzeug zu finden, brauchen wir dies auch zum Glück nicht.
Vorher gibt es noch eine kleine Stärkung und dabei erinnern wir uns tatsächlich an einen Ort im Flughafen, wo wir uns vor über vier Jahren hingesetzt hatten, um ebenfalls was zu essen – ein schöner kleiner Zufall, wie wir finden.
11 Stunden Flug nach Zürich, eine Stunde Aufenthalt und noch ein weiterer einstündiger Flug nach Düsseldorf liegen vor uns. Vielleicht gelingt es uns ja in dieser Zeit zu begreifen, was hier gerade vor sich geht. Zumindest sind wir beide gleichermaßen damit beschäftigt unsere Gedanken zu sortieren und können so zumindest gemeinsam versuchen, die vergangen sechs Monate zu verarbeiten, sich an die tollen Erfahrungen zu erinnern und natürlich auch sich auf die Familie und Freunde in Deutschland zu freuen.

Einige der eben Erwähnten bereiten uns dann sogar einen überraschenden und schönen Empfang gegen 23 Uhr am Düsseldorfer Flughafen. Freudig wird sich in die Arme gefallen und freudig (aus unserer Sicht zumindest) wird der Neid auf unsere Bräune ausgesprochen. Für weitere große Erzählungen sind wir einfach zu platt und so wird sich von den Freunden verabschiedet, während wir zu Katrin’s Eltern und ihrem Bruder ins Auto steigen und uns auf die letzte kurze Etappe unserer sechsmonatigen Reise machen.
Gegen halb eins treten wir endlich in Katrin’s Elternhaus ein und ich falle innerhalb von schätzungsweise drei Sekunden in den Tiefschlaf.
Deutschland, jetzt hast du uns wieder. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wir uns wieder an dich gewöhnt haben, aber es ist auf jeden Fall schön, erst Mal wieder hier zu sein.