17.07. & 18.06.
Nach der unglaublichen Erfahrung am gestrigen Tag (gigantische Mantarochen!) folgen nun zwei Tage voller Routine. Wir kennen die Insel mittlerweile ziemlich gut – sprich Restaurants, Abkürzungen für den Roller und generell lokale Gegebenheiten.

So verbringen wir die Zeit mit Yoga oder Surfen, wobei ich bei einer Yoga Stunde sogar dazu komme. Zum Glück handelt es sich um eine sehr entspannte Form von Yoga und der Fokus liegt auf Dehnen und Achtsamkeit. Für die stark beanspruchten Muskeln ist dies eine willkommene Abwechslung und Entspannung.

Durch die häufigen sportlichen Betätigungen haben wir logischerweise einen erhöhten Energiebedarf, was uns bei dem tollen und abwechslungsreichen Angebot an Restaurants perfekt in die Karten spielt. Fisch Tacos und Burger, Falafel Bowls, Thai Currys, Smoothie Bowls, Melonen Salate, gegrillten Fisch – das sind nur einige der kulinarischen Highlights und dabei ist das Beste noch gar nicht dabei: ein Kaffee Shake. Doppelter Espresso mit Kokosmilch und Datteln – besser wird es nicht mehr!

Das Essen und die große Auswahl sind einige der vielen Gründe, warum Indonesien für uns auf der jetzigen Reise das „beste“ Land in Asien ist – es hat uns schlichtweg am meisten gefallen, was aber auch andere Faktoren natürlich miteinbezieht. Beispielsweise wäre Taiwan bei gutem Wetter und vollständiger Gesundheit in ein ganz anderes Licht gerückt oder wir hätten mit mehr Zeit und weniger Reisemüdigkeit Kambodscha oder Laos noch mehr genießen können. Natürlich sind wir dankbar für jede Erfahrung und haben in jedem Land etwas Einzigartiges mitgenommen, aber Indonesien sticht dann doch in Summe etwas heraus.

19.06.
Die Routine hat einen weiteren Vorteil: Ich verbessere mich wieder beim Surfen. Heute traue ich mich an zwei große Wellen heran und bin komplett stoked (Surfersprache für völlig aus dem Häuschen oder begeistert) – Surfen ist und bleibt eine sehr herausfordernde Sportart, aber ich bin mittlerweile komplett gefangen davon und würde am liebsten so oft es geht auf meinem Board ins Wasser und mich den Wellen stellen.
Dies stellt sogleich einen tollen Abschluss unserer Zeit auf Lembongan dar, denn heute reisen wir zurück nach Bali. Vorher genehmigen wir uns völlig konsequent noch ein letztes Mittag inklusive Coffee Shake. Wir werden diese Insel definitiv vermissen, aber sind natürlich dankbar, so einen Ort auf unserer Reise gefunden zu haben und die schöne Zeit hier verbracht zu haben.


Per Fähre geht es dann zurück nach Bali. Das Boot ist völlig überfüllt und während ich im unteren Bereich den letzten Platz zugewiesen bekomme, ist für Katrin nur noch oben etwas frei – gut für sie, denn oben ist der „VIP-Bereich“. Heißt größere Sitze und mehr Komfort. Für einige Gäste heißt es dafür auf dem Boden im hinteren Teil des Schiffes Platz nehmen. Irgendwie typisch Asien. Irgendwie typisch Indonesien. Die Überfahrt dauert zum Glück nur eine halbe Stunde und so sollte dies für alle Beteiligten kein Problem sein.
Angekommen in Sanur auf Bali müssen wir uns auf die Suche nach einem Taxi machen. Also auf geht es in einen erneuten Test des Verhandlungsgeschickes. Der erste Fahrer beginnt bei etwa 19 Euro – keine Chance, mein Freund! Nachdem wir ein paar Fahrer durch haben und ordentlich gefeilscht wurde, zahlen wir zwischen 9 und 10 Euro für die einstündige Fahrt. Eine kleine Weisheit beim Verhandeln in Asien besagt: „Never pay more than half“. Dies gilt zwar vornehmlich für Märkte, aber es findet auch in anderen Situationen gute Anwendung und bietet einen ungefähren Richtwert als Verhandlungsbasis.
Im ersten Augenblick nach der erfolgreichen Verhandlung wirkt der Fahrer noch etwas negativ eingestellt aufgrund des erzielten Preises, kurz danach werden wir aber schnell in ein Gespräch verwickelt und da ist sie wieder, die Freundlichkeit der Indonesier. Nach der Fahrt erhalten wir dann die Nummer des Fahrers, der uns in zwei Tage für einen bereits jetzt ausgehandelten Preis zum Flughafen fahren wird.
Nach der kleinen Reise von Lembongan aus befinden wir uns wieder in Canggu, dem Ort auf Bali der uns vor drei Monaten nicht sonderlich gut gefallen hat. Primäres Ziel hier ist es ein wenig zu shoppen, und da ich mich nochmal zwei Tage in die Wellen stürzen kann, können wir uns beide super mit der Situation abfinden. Die Westlichkeit von Canggu, die uns damals so gestört hat, ist dazu eine kleine Vorbereitung auf die anstehende Zeit in Deutschland und für uns in der jetzigen Lage völlig o.k. Waren wir vor drei Monaten noch eher auf neue Entdeckungen und Ursprünglichkeit abseits der Touristenpfade aus, sind wir heute froh an einem bekannten Ort zu sein und wenig neue Erfahrungen aufnehmen zu müssen.
