21.02.
Nach fast 3 Tagen Großstadt heißt es das erste Mal während unseres kurzen Australienaufenthaltes: raus aus Sydney. Das ist zumindest der Plan. Wir fahren etwa 100 km Richtung Westen, richtig raus aus der Stadt kommen wir nicht. Es tauchen zwar andere Ortsnamen auf, aber richtig in die Natur geht es nicht. Das Landschaftsbild ändert sich erst, als es näher an die Blue Mountains geht, die unser heutiges Ziel darstellen.
Laut dem Wetterbericht soll es zwar leicht bewölkt sein, aber dennoch annehmbar. Das gilt leider nur für Sydney, denn in den Blue Mountains regnet es und wenn es dann doch mal trocken ist, lässt der Nebel nur ein paar Meter Sicht zu. Von der angeblich so atemberaubenden Landschaft bekommen wir daher leider rein gar nichts mit.

So gibt es Seilbahnfahrten zu den sogenannten „Three Sisters„, die Bestandteil diverser Legenden sind. Freundlicherweise wird uns beim Ticketschalter ehrlich mitgeteilt, dass es vielleicht heute nicht die beste Idee sei, mit der Bahn zu fahren. Der Blick von einem Aussichtspunkt unterstreicht diese Aussage eindrucksvoll.

Eine kleine Wanderung entlang eines Wasserfalls (dem Geräusch nach zu urteilen) unternehmen wir dann zwar noch, der Fokus des Tages liegt aber aufgrund der Sicht eher auf einer kleinen kulinarischen Entdeckungstour.
So treibt es uns zum Frühstück in ein Lebkuchenhaus (Gingerbread House Katoomba) und zum Kaffee geht es in eine Schokolaterie (Blue Mountains Chocolate Company) – beides überaus köstlich und bei dem Wetter genau das Richtige!

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Aufgrund der äußeren Einschränkungen entschließen wir uns recht früh, wieder Richtung Sydney zu fahren und dem Vorort und Küstenstädchen Manly noch einen Besuch abzustatten. Diverse Surfshops, Cafes und nette Lädchen reihen sich hier aneinander – es gefällt uns also und wir verbringen den Nachmittag schlendernd durch den kleinen Ort.
Bei der Rückfahrt müssen wir über die berühmte Harbour Bridge und mehr oder weniger komplett durchs Stadtzentrum – da wir nicht die einzigen sind, die mit dem Auto unterwegs sind (Überraschung!), stehen wir mehr als dass wir fahren. Autofahren macht in Sydney definitiv keinen Spaß und bei dem Angebot und Preisen des öffentlichen Nahverkehrs auch eigentlich keinen Sinn. Ausnahme bildet eben, wenn man etwas raus will aus der Stadt.
22.02.
Der zweite Tag mit dem Auto bricht an und wir fahren dieses Mal Richtung Süden zum Symbio Wildlife Park. Zoos im Allgemeinen finde ich zwar nicht so toll aufgrund der fehlenden Authentizität und eben Gefangenschaft der Tiere, aber wir entschließen uns dennoch, diesen gute bewerteten Park zu besuchen. Es geht hauptsächlich darum, die für Australien typischen Tiere zu beobachten und Kängurus zu füttern. Letztere haben ein großes Gehege, in das man mit Futter rein kann um die Tiere aus der Hand fressen zu lassen. Cool dabei ist, dass sie auch einen abgesperrten Bereich besitzen, um sich vor der neugierigen Touris (und dem ganzen Futter) erholen zu können (so sollte es sein).

Neben Kängurus sehen wir Koalas, Wombats, Krokodile und andere für Neuseeland typische sowie auch untypische Tiere (Gepard z.B.). Kleine interessante Infogespräche runden den netten Besuch im Park ab.




Die Rückfahrt soll etwa 1 Stunde dauern, bei dem Verkehr brauchen wir aber länger und die zum Teil fünf-spurigen Autobahnen kratzen doch ziemlich an den Nerven. Auf dem Weg geht es über Mautautobahnen, die aber komplett automatisch organisiert sind: das Kennzeichen wird gescannt und der fällige Betrag später von meiner Kreditkarte abgebucht. Einfach und unkompliziert!
Nach kurzem Stopp in der Unterkunft machen wir uns auf, das Auto zurück zur Vermietung zu bringen. Der Stadtverkehr raubt mir den letzten Nerv, auch wenn es nur 3 km Fahrt eigentlich sind. Zumindest sparen wir etwas Zeit, als wir die Regeln etwas zu unseren Gunsten auslegen und abbiegen, wo es eventuell verboten sein könnte. Der vor uns liegende Stau rechtfertigt diese Maßnahme jedoch eindeutig und wir geben das Auto glücklich in der Mietstation ab.
Wir sitzen wieder im Auto und im Stadtverkehr fest. Eine gewisse Kleinigkeit könnten wir übersehen haben – das Tanken. Also nochmal der Spaß und ab zur Tankstelle. Die Freude darüber kann man mir angeblich (laut Zeugenaussagen) förmlich ansehen. Als wir das Auto vollgetankt und nun wirklich abgeben, verabschieden wir uns schnell, um bloß nicht nochmal selber fahren zu müssen.
Zum Abendessen soll es per Bus gehen – ins Zentrum – während der Rushhour – tolle Idee! Diverse Fußgänger passieren uns, während wir im Bus sitzen – die Stadt macht mich fertig. Nach ein paar Stationen können wir zum Glück aussteigen und die restliche Strecke zu Fuß zurück legen, auch wenn es leicht regnet.
Mit dem Ausblick auf eine ruhige Nacht machen wir uns auf den Heimweg und finden in der Unterkunft die Gastgeberin mit zwei Freundinnen vor, die eine kleine Party feieren – zum Glück ist es nicht zu laut bis auf das gelegentliche laute Lachen und gegen 23 Uhr kehrt komplette Stille ein. Da ist sie, die wohlverdiente ruhige Nacht!