Der erste Stopp in Sri Lanka’s Hochland – Sigiriya [LKA]

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Der Hype um dieses schöne Fleckchen Erde war 2017 noch nicht so groß wie heutzutage und das ungeachtet der grausamen Anschläge vor einigen Monaten. 

Wir sind auf die „Träne Indiens“ durch einige Recherchen getroffen und waren relativ schnell überzeugt – hier müssen wir einfach uns dreiwöchigen Urlaub verbringen. Eine Kombination von Kultur, Tierwelt, Stränden, Wellen (Surfen!) und freundlichen Menschen wurde angepriesen… und Sri Lanka ist komplett und ohne Einschränkungen diesem Anspruch gerecht geworden.

Die ersten acht Tage stehen ganz im Zeichen von antiken Stätten, Tempeln, Affen und Elefanten. Und natürlich von Freundlichkeit! Grenzenloser Freundlichkeit. Viele Länder haben wir bereist, in vielen Unterkünfte geschlafen und viele Gastgeber kennengelernt – aber müssten wir uns entscheiden, könnte dies auf jeden Fall eine, wenn nicht die, beste Erfahrung in einem Homestay gewesen sein. 

Ein Fahrer bringt uns vom Flughafen nach Sigiriya im Landesinneren. Wir kommen abends an, als es bereits dunkel ist und zudem in Strömen regnet. Macht ja nichts, wir haben Urlaub. Wie genau unser Fahrer die Unterkunft bleibt uns bei nur sporadisch auftauchenden Schildern ein Rätsel, aber irgendwie finden wir uns neues Zuhause für die nächsten drei Tage.

Aller herzlichst werden wir begrüßt und erhalten sogar noch eine warme Mahlzeit. Warm und vor allem eines der besten Curries, die wir je gegessen haben (an Thailand kommt in dieser Hinsicht leider niemand ran). Tomaten, Linsen, Mango und alle möglichen weiteren Curries werden uns hier die Tage aufgetischt werden – nur für das Essen hat sich diese Reise am ersten Abend bereist gelohnt. 

Mit unserem Gastegeber besprechen wir unsere Pläne für die nächsten Tage. Wir haben natürlich noch keine – was auch sonst? Wir wissen zwar um die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, aber dort hört unsere Recherche bereits auf. Zum Glück ist unser Gastgeber auch Tourguide und so haben wir schnell die gesamte Zeit verplant. 

Erste Tour am Morgen: Kaudulla Nationalpark für die Suche nach Elefanten.

Aufgrund der Klimaanlage und weil wir sowieso geschafft vom Flug sind, haben wir keinerlei Probleme einen ruhigen Schlaf zu finden. 

Dass wir am nächsten Tag überwältigt sein würden, war uns bereits am Vorabend bewusst (so Elefanten sind ja nicht gerade klein), aber damit dass dieses Gefühl bereits beim Frühstück einsetzt, hätten wir nicht gerechnet. Es wird groß aufgefahren. Sehr groß! Typische Donuts (nicht süß), Omlette, spezielles Brot, ganz viel Obst und eine schier unbegrenzte Anzahl an weiteren Leckereien finden den Weg in unseren Magen. Dazu natürlich schwarzer Tee, für welchen Sri Lanka äußerst bekannt ist (Cylon Tee).

Gestärkt (und etwas überfressen) begeben wir uns zum Kaudulla Nationalpark, wo sich zu dieser Jahreszeit die Elefanten aufhalten sollen. Und tada, nach nur einigen Minuten im Park begegnen wir der ersten Herde. Die Exemplare sind etwas kleiner als die letzten Elefanten, die wir in Südafrika 2016 gesehen haben, aber nicht weniger beeindruckend. Ein paar kleine Baby-Elefanten spielen zwischen den Beinen der großen umher und landen manchmal etwas unbeholfen auf ihrem Popo. 

Über 100 Elefanten gibt es wohl in diesem Nationalpark, wobei die Tiere zwischen verschiedenen Parks hin und her wandern auf der Suche nach Weidefläche und Wasser. 
Genug Wasser gibt es hier in der Tag. So viel, dass der Jepp sich in einem Flußbett fest fährt und rausgezogen werden muss. Wir natürlich hinten drauf und da der Fahrer sehr sehr unsensibel mit dem Gaspedal umgeht, spritzt entsprechend viel Schlamm – ich muss mich danach im besagten Fluss erst mal abwaschen, um halbwegs wieder wie ein normaler Mensch auszusehen. Warum nur ich? Waren nicht wir beide auf der Ladefläche? Nein. Katrin hat das Privileg in der Fahrerkabine mitzufahren und hat sichtlich Spaß, als sie bemerkt, wie viel Dreck die anderen Gäste und ich auf der Ladefläche abbekommen. Zugegeben ist es tatsächlich ganz spaßig.

Der Ausflug hat sich also vollstens gelohnt und wir haben damit einen unvergesslichen ersten Tag in Sri Lanka erleben dürfen. 

Nach den Tieren steht am Folgetag die Kultur auf dem Plan: Polonnaruwa. Es handelt sich dabei um eine Tausend Jahre alte Stätte, an der alte Ruinen, Tempel und die wohl größte liegende Buddha-Statue der Welt zu finden sind (wer sich die letzte Kategorie ausgedacht hat, kann ich mir auch nicht erklären).

Zunächst besichtigen wir einen kleineren Tempel in der Nähe, bei dem das Highlight aber eine Horde Affen darstellt, die mal eben einen kleine Fußgängerbrücke besetzen. 50 Tiere machen die Gegend unsicher und legen sich sogar mit ein paar Hunden an. Wenn es ernst wird, klettern sie entweder auf Bäume (1:0 für die Affen) oder rufen ihre Kollegen und verscheuchen so die armen Hunde (2:0). 

Polonnaruwa lässt sich im Anschluss per Fahrrad erkunden, denn das Areal ist ziemlich weitläufig und bei der in Sri Lanka herrschenden Hitze ist jede Erleichterung der Fortbewegung ein willkommenes Geschenk. 

So radeln wir durch die Gegend, halten an alten Tempeln, eingestürzten Ruinen und begutachten die Überreste dieser uralten Stadt, sowie gegen Ende die liegende Buddha-Statue. 

Es ist schon beeindruckend, wozu die Menschen schon vor Tausend Jahren im Stande waren.

Ein weiterer Zeug davon werden wir in den Höhlentempeln, die sogar noch atemberaubender sind als die Polonnaruwa. Bevor es dort hinein geht, müssen wir eine nicht enden wollende Treppen (zumindest bei diesem Temperaturen) an der Seite eines „normalen“ Tempels besteigen. Der Tempel ist geprägt durch eine riesige goldene Statue auf seinem Dach, die man wahrscheinlich noch in Indien sehen kann.

Angekommen in den Höhlen müssen wir Knie und Schultern bedecken, um den buddhistischen Traditionen gerecht zu werden. In das Gestein gemeißelt finden wir mehrere Höhlen, die voller Statuen von Buddha sind. Die Böden und Decken sind durch sehr feine Arbeiten mit Mosaiken ausgestattet und unterstützen nur die mystische Stimmung, die von diesem Tempel ausgeht. 

Beim Verlassen stoßen wir nicht nur auf ein paar Affen, die sich an Opfergaben bereichern (was Buddha wohl davon hält?), sondern auch auf ein Welpen – Katrin ist kurz davon, sie alle einzupacken und mitzunehmen. Das war knapp!

Das dritte Highlight dieser Gegend folgt an unserem letzten Tag: der Sigiriya Rock. Auf dem Felsen befindet sich ebenfalls eine alte Stadt oder ein Tempel. Das ganze ist in jedem Fall so bekannt, dass der Eintritt 20 US Dollar kostet. Haben wir ein Glück, dass wir einen tollen Gastgeber haben, der uns heute persönlich begleitet und empfiehlt, einen nah gelegenen Felsen anstelle dessen zu besteigen. Den Pidurangala Rock. Für nur fünf US Dollar und dafür mit einer tollen Aussicht auf den so berühmten Sigiriya Rock.

Bevor wir uns ans Klettern machen, halten wir noch einem Fotospot, an dem wir zusammen mit den beide soeben beschriebenen Felsen eine kleines Shooting hinlegen. Die Felsen erweisen sich als äußerst unkomplizierte Models und so erhaschen wir eine paar coole Bilder mit den beiden Celeberties. 

Links: Pidurangala Rock / Rechts: Sigirya Rock

Nun geht es aber endlich ans Klettern! Und wenn ich klettern schreibe, dann meine ich das auch. Können wir zu Beginn noch relativ entspannt den Weg zurücklegen, müssen wir letzten Meter wirklich steile Felsen hochklettern. Natürlich geht alles gut und wir werden mit einer unfassbaren Aussicht auf den anderen Felsen und das umliegende Sri Lanka belohnt. Man kann es nicht anders sagen, aber es einfach ein unfassbar schönes Land, das wir uns hier ausgesucht haben!

Und verrückt ist es zudem. Auf dem Rückweg wird die Straße versperrt… von einem wilden Elefanten! Wo kann man das bitte noch erleben? Vorsichtig schlengeln sich die Autos und Tuktuks an dem großen Dickhäuter vorbei und können danach ungestört ihren Weg fortsetzen. Willkommen in Sri Lanka.

Und weil so sportliche Betätigen hungrig machen, erhalten wir eine weitere Belohnung später im Homestay – wie jeden Abend wird frisch für uns gekocht und wir können es mittlerweile kaum abwarten, uns durch die verschiedenen Curries und Gerichte zu probieren. Dazu gibt es nette Gespräche mit anderen Gästen oder dem Gastgeber – hier lässt es sich aushalten. 
Leider müssen wir am nächsten Tag weiter, denn die nächste Stadt wartet bereits auf uns.
So schnell vergehen die ersten drei Tage und wir können unser Glück kaum fassen. Wilde Tiere, beeindruckende Tempel und neue Freunde – was will man mehr?

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