Die ersten beiden Tage im Camper [NZ]

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Der Wecker um 4:15 Uhr macht keinen Spaß – da ist selbst das Jetlag verwirrt und ändert auch nichts an der Situation, dass wir mitten in der Nacht wieder ein Uber zum Auckland Airport nehmen.

Gepäckbändchen gibt es per praktischem Selfservice inklusive Ausdruck der Boardkarte – schön einfach und unkompliziert, selbst für die beiden verschlafenen Morgenmuffel. 

1,5 Stunden geht der Flieger nach Christchurch und überbrückt mal eben die Strecke, die wir in den nächsten 5 Wochen per Camper zurücklegen werden. 

Der Camper macht einen guten Eindruck, ist geräumig und fährt sich, auch wenn auf der falschen Straßenseite, ziemlich gut – etwas nach links zieht der Gute, aber daran gewöhnen wir uns schon.

Wir düsen direkt los Richtung Lake Tekapo, um einen Blick auf den Mount Cook zu werfen. Das Wetter spielt leider nicht mit und wir werden wohl erst am nächsten Tag einen Blick auf die eindrucksvolle Kulisse werfen können. Schön ist die Aussicht auf den Lake Pukaki (nicht weit entfernt) von unserem ersten Campingplatz dennoch und wir weihen die Küche mit einem Klassiker ein: Nudeln mit Pesto! 

Der Campingplatz ist sehr voll, was sich aber wohl in nächster Zeit leider nicht vermeiden lässt – Neuseeland ist eben ein beliebtes Reiseziel, das jedoch völlig zurecht.

Aufwachen mit diesem Blick hat definitiv was! Die Möglichkeit direkt weiter zu fahren, weil das Klo nicht mal für eine Sekunde ertragbar ist, ebenfalls. Aber für diese Natur nehmen wir auch mal solche Lokalitäten auf uns.

Einher damit geht, dass wir fast komplett offline sind. Katrin hat zwar eine neuseeländische Sim-Karte, die wir aber fast nur für Recherche zu Strecken und Sehenswürdigkeiten nutzen. Und natürlich ab und zu die daheim Gebliebenen neidisch zu machen.

Ich bin seit der Ankunft quasi offline – ein komisches Gefühl, an das man sich erst gewöhnen muss. Zum Teil ertippt man sich, doch noch aufs Handy zu schauen, ob wohl es im Flugmodus oder sogar aus ist. Der „Entzug“ geht bei der wunderschönen Landschaft aber dennoch ohne Probleme und man fängt an, es zu genießen! Heißt für Deutschland, ab und zu Handy-freie Tage einführen.

Aber zurück zu unseren Erlebnissen: angekommen am Mount Cook, merken wir auch hier wieder, wie beliebt die Hauptsehenswürdigkeiten sind – wir finden  noch einen Parkplatz, während nach der Wanderung ist sogar die Straße voll geparkt. Der Track ist relativ human mit 10 km Länge und knapp 3 Stunden Dauer. Selbst die Menschenmassen können uns hier aber nicht die tolle Aufsicht auf schneebedeckte Berge sowie den eindrucksvollen Mount Cook.


Duschen können wir auch direkt am Startpunkt, was bei den Temperaturen auch dringend notwendig ist – da wir auf öffentliche Duschen angewiesen sind, können wir die Sauberkeit dann auch definitiv etwas mehr wert schätzen. Manchmal sind es eben die einfachen Dinge, wie z.B. die Freude, wenn auf den öffentlichen Toiletten ein Waschbecken mit Seife vorhanden ist.

Frühstück mit Ausblick auf den Mount Cook nach der Wanderung

Aufgrund der Erfahrung bei der Wanderung werden wir nun aber versuchen, die Massen etwas zu umgehen und zum Beispiel früher zu solchen Sehenswürdigkeiten zu fahren. Auf dem Weg zurück an die Küsten setzen wir dieses Vorhaben direkt um, und verlassen die Schnellstraße – gefühlt treffen wir eine Stunde auf kein Auto und haben nur von Schafen, Kühen und Feldern Gesellschaft. Ein wenig Heimat also!

Da wir hauptsächlich mit analogen Karten (Papier!) fahren, sagt uns auch niemand, dass wir bitte wenden und zurück auf die Schnellstraße sollen – so finden wir ein alte Stätte mit Höhlenmalereien der Maori und sind tatsächlich die einzigen. Sensationell! (die „Einsamkeit“, aber die Malereien sind auch beeindruckend) 

Auf dem weiteren Weg biegen wir nochmals ab in der Hoffnung Pinguine zu sehen, was leider nicht eintrifft, bekommen dafür aber eine Robbe zu Gesicht:

Neue Bekanntschaft auf dem Weg zum Campingplatz

Der heutige Schlafplatz liegt etwa 2 Meter vom Meer entfernt – traumhaft! Es ist tatsächlich ein Surfer im Wasser, was bei den quasi nicht vorhandenen Wellen aber eigentlich nur Paddeltraining sein kann. Dennoch weckt es bei mir direkt das Verlangen, mich auch in die Wellen zu stürzen. Vorerst komme ich zwar nicht dazu, aber in ein paar Wochen spätestens liege ich wieder auf dem geliebten Brett.

Katrin kocht wieder lecker (Reis mit Gemüse) und wir lassen den Abend in Ruhe ausklingen – wiedermal ein guter Tag heute!

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