01.04.
Angekommen in Laos geht es direkt weiter per Bus zum Hafen und dann auf die Fähre. Naja fast zumindest, denn der Bus lässt uns ein paar Hundert Meter vor der Fähre raus und wir laufen bei über 35 Grad die fünf Minuten zur Fähre.
Etwas Schatten.. .. aber dennoch warm!
Ziel: Don Det! Die am besten ausgebaute der sogenannten 4000 Islands, die sich im südlichen Laos im Mekong erstrecken, der hier bis zu acht Kilometer breit werden kann. Die Insel ist nicht sonderlich groß, weißt im Norden ein paar Bars und im Süden eine Brücke zur Nachbarinsel Don Khon auf. Unsere einfache Unterkunft befindet sich auf der Sonnenuntergangsseite und erfordert eine weitere kleine Wanderung über die etwa ein Kilometer breite Insel.

Als wir angekommen sind, werden wir freundlich empfangen und genehmigen uns einen Smoothie und eine laotische Spezialität: Laap (Hackfleisch mit Chili und Minze). Das könnte eventuell ein Fehler gewesen sein, werde ich mir morgen denken (Achtung, Spoiler!).
Unser kleines Reich Spülung? Nicht mit uns! Besuch auf Toilette
Beim Sonnenuntergang genießen wir die Aussicht auf den Mekong und einige noch arbeitende Fischer. Beendet wird der Abend in einer netten Bar zusammen mit einer heute kennengelernten Schweizerin (Katja).

02.04.
So habe ich mir das nicht vorgestellt – es geht mir grauenhaft! Der Magen rumort wie ein brodelnder Vulkan und mein Kreislauf läuft eher in Zeitlupe ab, wenn überhaupt. Irgendwas im Essen oder im Smoothie (das Eis eventuell) gestern waren definitiv nicht gut und mein Magen rebelliert. Am Vortag hatten wir noch Späße darüber gemacht, dass wir bis jetzt in den drei vorausgegangen Monaten noch keine Probleme mit dem Essen hatten – da waren wir wohl etwas zu voreilig.
Ich verbringe den Tag daher in der Hängematte und im Bett, wobei ich den Großteil der Zeit schlafe. So schlecht ginge es mir bis jetzt selten, soweit ich mich erinnern kann. Katrin macht sich logischerweise Sorgen, ist dieses Gebiet zudem auch für Dengue-Fieber und Malaria bekannt. Die regelmäßigen Blicke aufs Thermometer beruhigen aber weitestgehend und so versuchen wir es erstmal mit der ältesten Heilmethode: Schlaf.

Die beruhigenden Blicke sind tatsächlich berechtigt, aber nicht aufgrund des Thermometers. Dieses hatte Katrin auf der Insel gekauft und es zeigt einfach mal immer 38 Grad an – da hat wohl jemand den Sinn dieser medizinischen Gerätschaft nicht verstanden. Im Endeffekt geht es mir nach ein paar Tagen wieder gut, was die beiden oben genannten Krankheiten zum Glück ausschließt ausschließt.
Die Hütte verlasse ich heute nicht mehr, während Katrin zumindest abends noch mit Katja ein wenig um die Häuser bzw. die Insel zieht.


03.04.
Der viele Schlaf hat sichtbar Wirkung gezeigt und es geht bergauf – ich kann wieder Nahrung zu mir nehmen, was am gestrigen Tag definitiv nicht möglich war. Mein Kreislauf ist immer noch nicht auf Hochtouren und das Grummeln noch nicht verstummt, aber es reicht, um die Insel ein wenig zu erkunden.
Das Lächeln kehrt zurück.. .. während der Rollertour
Dazu mieten wir uns einen Roller und fahren auf die Nachbarinsel Don Khon. Die Strecke nimmt nur etwa 20 Minuten in Anspruch und führt uns zu einem tollen Wasserfall. Die ganze Gegend drumherum ähnelt einem kleinen Freizeitpark inklusive Ziplining, Strand (am Mekong) und Beachbar.

Mit vielen Pausen und wenig Laufen am Stück begeben wir uns zum Strand, um etwas Abkühlung zu genießen, bevor wir in der Beachbar eine frischen Smoothie zu uns nehmen. Wir hoffen einfach mal, dass das Eis nicht weitere böse Konsequenzen hat.
Aufgrund meines doch noch angeschlagenen Zustandes nehmen wir uns heute nichts mehr vor außer ein gemütliches Abendessen in einem äußerst gut bewerteten Restaurant (hier sollte es ja halbwegs sauber sein). So landen wir in einem Laden, der von einem Deutschen geführt wird, mit dem wir uns nett unterhalten können. Das Restaurant gehört wohl einer laotischen Familie, in die er eingeheiratet ist.
Nach der Rollerrückgabe und auf dem Rückweg zu Fuß streifen wir an diversen Bars vorbei. Viele werben mit „Happy“ Mahlzeiten und Cocktails – die Insel ist bekannt für ihren Drogenkonsum. Trotz der in Asien strengen Gesetze scheint hier ein großes Auge zugedrückt zu werden. So hören wir regelmäßig von Leuten, wie viele Drogen es in dieser und jener Bar gibt. Einige sind hier hängen geblieben, haben wir den Eindruck.
Aufgrund der körperlichen Einschränkungen konnten wir nicht viel erleben auf Don Det und die Erfahrungen sind natürlich auch dadurch beeinflusst, aber beeindruckt sind wir nicht von der Insel. Auf der Don Khon soll es etwas ruhiger zugehen und das hätte für uns eventuell auch vertragbares Essen bedeutet – aber gut, das können wir jetzt nicht mehr ändern und es kann nun mal nicht jedes Reiseerlebnis atemberaubend sein.
