05.02.
Die letzte Region, die wir in Neuseeland erkunden, heißt Nordlande im Allgemeinen bzw. dort wir uns befinden etwas spezifischer Bay of Islands und liegt oberhalb von Auckland.
Von Coromandel ist es etwa eine dreistündige Fahrt zu unserem ersten Campingplatz und entsprechend wenig gibt es dann auch zu berichten tatsächlich. Wir stoppen auf dem Weg in Auckland und füllen Vitamine wieder auf (Smoothies) in einem netten kleinen Cafe in der Nähe von unserer ersten Unterkunft (Ponsonby). Auf dem Weg aus Auckland raus fahren wir dort sogar direkt vorbei und werfen einen Blick auf das schöne kleine Häuschen, das uns die ersten drei Nächte als Unterkunft gedient hat. Dies ist mittlerweile einen unfassbaren Monat her.
Laut Lonely Planet gibt es unterwegs noch einen kleines Küstenstädchen, für das wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen: Mangawai Heads. Das erste, was uns auffällt, ist ein junges Mädchen, das barfuß von der Schule abgeholt wird. In Deutschland unvorstellbar, hier normal. Jeder Tag ohne Schuhe, ist definitiv ein guter Tag, wie finden wir und sympathisieren daher mit der Mentalität Vorort direkt nochmal ein wenig mehr (falls das noch möglich ist). Menschen, die barfuß unterwegs waren, konnten wir bereits öfter beobachten und ich habe zudem in den letzten 5 Wochen maximal 5 mal feste Schuhe angehabt – wir passen uns also gut an!
Da uns der Hunger überfällt, halten wir nach etwas Essbaren Ausschau und siehe da, das lokale Sushi-Geschäft schließt gleich und verkauft ihre Reste zum deutlich günstigeren Preis: richtiger Ort, richtige Zeit!
Irgendwas will uns wohl dennoch sagen, dass die Zeit im Camper nun zu Ende geht. Beim Auffüllen des Frischwassertanks herrscht wohl zu viel Druck und entsprechend verabschieden sich Teile der Dichtung. (Eventuell hat ein gewisser jemand auch das Ventil vergessen zuzudrehen, als der Tank voll war, aber er wird jetzt an dieser Stelle nicht namentlich genannt.) Es gibt zwar ein Überlaufventil, aber das hat dem starken Druck wohl nicht ausreichend stand gehalten. Ergebnis des Ganzen ist auf jeden Fall, dass der Tank jetzt undicht ist und sich auch mit Panzertape nichts machen lässt.
Viel Wasser läuft zum Glück nicht aus, bevor wir diese Umstände bemerken. Als Konsequenz pumpen wir das gesamte Wasser (50 Liter) aus dem Tank händisch ab, denn wo kein Wasser mehr drin ist, kann auch nichts auslaufen – Problem gelöst! Fast zumindest und eine richtige Lösung bietet uns dann zum Glück die Vermietung noch an, die uns zum Kauf eines tragbaren 20-Liter-Frischwassertanks rät (und diesen auch bezahlt).

Alles wieder halb so wild und wirklich abgeben wollen wir den Camper auch noch nicht – zu sehr genießen wir Neuseeland und die Freiheit, die uns der Camper bietet.
06.02.
Auf dem Weg nach Paihia kommen wir an Hundertwasser Toiletten vorbei – sieht man auch nicht alle Tage und ist definitiv sehr beeindruckend.

Wie der Zufall es will, ist heute Nationalfeiertag in Neuseeland, der Waitangi Day. Es wird die Unterzeichnung eines Vertrages gefeiert, der 1840 Neuseeland zum Teil des britischen Reiches machte und den Maori die Rechte auf ihr Land und die Rechte britischer Bürger gab (Ja, die Infos stammen von Wikipedia). Wir sind eben in der Nähe und entschließen, uns das Spektakel anzuschauen.

Der Eintritt auf das Gelände ist heute frei. Gefühlt ist wieder ganz Neuseeland auf den Beinen und die Straßen sind entsprechend voll. Das ganze Ereignis hat ein wenig was von Festival bzw. Kirmes – es gibt viele Stände mit Essen, Schmuck und sonstigem Krimskrams, Hüpfburgen, sowie diverse Bühnen mit Sängern und anderen Entertainern.

Viel Kultur und wirklich an die historischen angelehnten Ereignisse bekommen wir nicht mit, was etwas schade ist, aber dennoch ein schöner Nachmittag.
Da wir damit rechnen, dass in und um den Waitangi Day alle Campingplätze belegt sind, entschließen wir uns etwa 1 Stunde weiter nach Norden zu fahren an einen ruhigeren Platz. Der Strand soll hier leicht pink schimmern bzw. aussehen und es ist schön ruhig. Wir sind hier übrigens am nördlichsten Punkt unserer Reise durch Neuseeland angelangt, denn morgen geht es wieder nach Süden.

07.02.
Heute wollen wir uns die Stadt Paihia anschauen, die direkt neben dem Festgelände des gestrigen Tages liegt. Die Stadt soll in der Regel sehr touristisch sein, wirkt aber heute sehr leer – das gefällt uns natürlich äußerst! Wahrscheinlich sind die meisten Touristen nach den Feierlichkeiten abgereist und so finden wir ein ruhiges Küstenstädchen vor.
Wir schlendern über einen kleinen Bauernmarkt und durch diverse schöne Shops. Ein wenig Shoppen können wir uns dabei nicht verkneifen, auch kulinarisch gesehen. Wir erwerben Fudge Moccacino (letztendlich Zucker, Butter, Schoko mit Kaffeegeschmack), nachdem die Verkäuferin uns vorher mit einer äußerst ausgeklügelten Taktik und stundenlangen, zähen Verkaufsverhandlungen überzeugt hat („Wollt ihr mal probieren?“).

Diese Süßigkeit gibt es dann zum Cappuccino, den wir im bis jetzt wohl besten Cafe Neuseelands erhalten. Der Laden wollte eigentlich um 14 Uhr schon zu machen, als wir um 14:30 Uhr jedoch da sind, sitzen noch diverse weitere Kaffeesüchtige vergnüglich auf gemütlichem Mobiliar und wir erhalten natürlich noch einen Kaffee mit der Aufforderung, sich bloß nicht zu beeilen und bitte ganz in Ruhe zu trinken. Auch wenn es mittlerweile bekannt sein sollte, aber die Verkäuferin spiegelt beim Gespräch dabei die ganze Freundlichkeit dieses Landes wieder und wir sehen sie nicht einmal ohne Lächeln – da kann man sich definitiv mal eine Scheibe von abschneiden. So sollte sich jeder bei der Arbeit engagieren und solche Freude dabei haben (macht irgendwas anderes überhaupt Sinn?).


Vergleichsweise früh sind wir am Campingplatz und können so noch einige Vorbereitungen treffen, wie z.B. Wäsche waschen, neue Bücher auf den Ebook-Reader laden (4 habe ich mittlerweile durch) sowie ein wenig und vor allem ganz vorsichtig anfangen zu packen.