Phnom Penh und der Weg nach Laos [KAMB]

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29.03.& 30.03.

Nach den Erfahrungen im Genozidmuseum beschließen wir entspannt die beiden Tage in Phnom Penh ausklingen zu lassen. Wir besuchen dabei beispielsweise verschiedene Cafes, die wohltätige Zwecke unterstützen – Kaffee und Smoothies für uns und Unterstützung für bedürftige Menschen. Win-win, würde ich sagen!

Die beiden Einrichtungen heißen „Connecting Hands Training Cafe“ und „Daughters of Cambodia“. Beide unterstützen Frauen dabei, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen, nachdem sie Opfer von Verbrechen (Menschenhandel beispielsweise) geworden sind oder in die falschen Kreise (Prostitution) geraten sind. Sie bieten dabei sichere Arbeitsplätze und die Chance, Englisch zu lernen – schön, dass es Initiativen gibt, die sich solchen schwierigen Themen annehmen und einfache Hilfen anbieten.

Neben solchen Cafes erkunden wir Phnom Penh weiter per Fuß. Die Stadt ist größer und irgendwie dreckiger als Siem Reap. Viel Müll liegt am Rand der Straßen und bei den heißen Temperaturen ist der ekelhafte Geruch die logische Konsequenz. Abgesehen davon bietet die Stadt alles, was man in einer relativ modernen asiatischen Großstadt erwarten kann – viele Märkte, Cafes und Bars, sowie internationale Restaurants.

Phnom Penh: Zwischen Hochhäusern und Tempeln

Die Restaurants haben aber unserer Ansicht nach keine Chance gegen den grandiosen Nachtmarkt einschließlich „Foodcourt“, der natürlich im Freien liegt. Zahllose Straßenrestaurants sind um einen Platz aufgebaut, der mit Bambusmatten ausgelegt ist. Jedes Restaurant hat dabei seinen klar definierten Bereicht – Ordnung muss schließlich sein (da springt das deutsche Herz direkt höher!). Einige der Läden bieten fertige Gerichte, andere haben verschiedene Spieße ausgelegt, die nach der Auswahl frisch gegrillt werden. Wir hoffen, dass die Lebensmittel nicht zu lange im Freien liegen… und bestellen fleißig einmal alles wild durcheinander. Bei der Anzahl der Leute, die hier isst, machen wir uns keine Gedanken um verunreinigtes Essen und werden mit tollen Gerichten und Geschmäckern belohnt.

Von Hähnchen-Spießen und gegrillten Pilzen bis hin zu allerlei Frittiertem genießen wir die Vielfalt und sind etwas traurig, als uns der Magen das Zeichen gibt, er sei voll. Dennoch lässt sich beim Nachtisch (Eis in einer Kokosnussschale) die tolle Atmosphäre genießen, auch wenn nebenan auf einer Bühne eine junge Band versucht, Töne zu treffen (manche mögen es singen nennen, aber das ist wohl Geschmackssache).

Den letzten Abend vor der Abreise verbringen wir in einer kleine Barstraße – könnte auch Düsseldorf sein. Von hochklassigen Cocktails wie Penicillin (Cocktail mit Whiskey) zu französischen Musikern ist alles dabei. Wir genießen die kleine Auszeit von Asien und versacken fast in einer Bar, mit den besten Cocktails der Stadt. Diese wird übrigens von Russen geführt – ein buntes Häufchen hat sich hier versammelt und uns gefällt es.

31.03.

So startet man richtig in den Tag!

Der letzte Aufenthalt in Kambodscha befindet sich in Strung Treng, einem Örtchen etwa eine halbe Stunde von der laotischen Grenze entfernt. Um dort hin zu kommen, nehmen wir einen Minibus (14 Personen) und machen uns auf die 7-stündige Fahrt. Wir sind die einzigen Touristen im Bus und genauso fährt das Ding auch. Wir haben Glück, dass unsere Backpacks mitgenommen werden, denn so große Gepäckstücke sind sie eigentlich nicht gewohnt.

Nach 1,5 Stunden steht die erste kleine Pause an: bei einem Metzger! Wo auch sonst? Der hat ja schließlich Toiletten im Hinterhof und man muss lediglich an den Überbleibseln eines geschlachteten Schweines vorbei. Am Straßenrand wird das Fleisch zurecht geschnitten und ausgestellt – wie war das mit der Kühlkette noch gleich?

Die Fahrt geht weiter über Schotterpisten. Wäre alles nicht so schlimm, wenn da nicht der fehlende Sinn der Asiaten für Feingefühl wäre. Teilweise spielen drei Personen irgendwelche Videos oder Musik über ihre Handys ab. Kopfhörer? Fehlanzeige! Dazu die teilweise laute Musik des Fahrers und wir sind in der reinsten Disko. Kopfhörer rein und versuchen, so gut es geht die anderen Geräusche auszublenden, ist da unsere Devise.

Wir überstehen die Fahrt unbehelligt und werden sogar vor unserer Unterkunft raus gelassen. Irgendwie klappt die Kommunikation auch ohne Englisch, dafür mit Google Maps.

In Stung Treng machen wir uns lediglich noch auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen. Und weiter geht das Abenteuer (wäre ja auch langweilig sonst)! Eine Bar mit vielen jungen Kambodschaner spricht uns an und unter den Blicken etwa 100% (grobe Schätzung) der Anwesenden begeben wir uns an einen freien Platz. Ein Mitarbeiter versucht uns daraufhin verständlich zu machen, dass es heute keinen Chef gäbe und wir somit nicht essen könnten. Kein Problem, bleiben wir eben nur auf ein Bierchen.

Nach ein paar Minuten kommt der Mitarbeiter erneut und fragt uns, ob wir gerne Meeresfrüchte essen würden. Er zeigt Bilder auf seinem Handy und ist dabei super freundlich. Wie könnten wir da „Nein“ sagen! Also wird kurzerhand ein Tischgrill aufgebaut und wir erhalten eine Platte mit Tintenfischen, Garnelen und Gemüse. Gebraten bzw. frittiert wird dies auf dem Grill. Nach einer kurzen Einweisung legen wir los und genießen das köstliche Essen. Wir wollten eh mal wieder selber kochen und dazu zählen wir den heutigen Abend einfach mal.

01.04.

Auf nach Laos, auf in Land Nummer sechs für uns! Wieder geht es in den Minibus, dieses Mal mit ausschließlich Touristen. 

Vorher nochmal schnell um die Ecke..

Über den Grenzübergang hatten wir bereits viel gelesen, denn es handelt sich wohl um einen der korruptesten im ganzen Land. Laut diversen Berichten und offiziellen Webseiten kostet das Visum für Laos 30 Dollar und manchmal wird eine Bearbeitungsgebühr von einem Dollar fällig. Macht zusammen? Richtig! 40 Dollar pro Person. Der Fahrer redet irgendwas von Stempelgebühr (die Tinte scheint ziemlich teuer zu sein) und anderen ausgedachten Aufschlägen – wir sehen leider keinen anderen Weg und bezahlen den vollen Betrag, um ohne Probleme und große Diskussion ins nächste Land reisen zu können. Das gehört wohl beim Reisen in solchen Ländern einfach dazu und so viel teurer war es dann letztendlich auch wieder nicht.

Dass wir während der ganzen Prozedur unseren Reisepass abgeben müssen, ist zwar etwas beunruhigend, aber scheint tatsächlich ebenfalls so Gang und Gebe zu sein. Wir erhalten das wichtige Dokument auf der laotischen Seite inklusive Visa zurück und damit heißt es nun: Willkommen in Laos!

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