05.03.
Und zack ist die erste Woche in Indonesien Vergangenheit. Schneller als wir gucken können und somit heißt es Abschied nehmen von Kuta Lombok. Auf Wiedersehen sagen wir zum Surf, zu den freundlichen Menschen und natürlich zum fantastischen Bananenpancake.
Ein Fahrer bringt uns heute zum 2 Stunden entfernten Hafen nach Bangsal, von wo wir eine Fähre auf die Insel Gili Air nehmen werden. Die lange Fahrt bietet reichlich Zeit für interessante Gespräche und so erfahren wir unter anderem, dass das besagte Erdbeben im Norden von Lombok das erste war, an das sich der Fahrer erinnern kann. Es scheint also sehr unüblich in dieser Gegend zu sein, obwohl Indonesien leider bekannt für solche Naturkatastrophen (Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis) ist. Je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr Überbleibsel und zerstörte Hütten entdecken wir. Viel wurde bisher wieder aufgebaut, aber die Auswirkungen sind noch deutlich sichtbar.
Weiterhin erfahren wir, dass das Durchschnittsgehalt auf Lombok bei etwa 100 Euro pro Monat liegt – unvorstellbar aus westlicher Sicht. Den Leuten scheint es dennoch nicht schlecht zu gehen und zufrieden sind die Meisten auch – mit Ausnahme von betrunkenen Surfguides eventuell. Vielleicht sind die Indonesier doch fortgeschrittener als wir Deutschen?
Etwas entkräftet wird die These durch den Fährverkehr: die normalen Boote legen ab, wenn sie voll sind. Heißt ab etwa 45 bis 50 Personen – aktuell sind es 8, inklusive uns. Natürlich gäbe es die Option, mit einem Schnellboot direkt und sofort zu fahren, teilen uns die Betreiber mit, was eine kleine Verhandlung zur Konsequenz hat. 41 Euro wollen die Kollegen für den Trip haben, was wir nicht bereit sind zu zahlen. Nach ein paar Minuten einigen wir uns auf 26 Euro und können so die lange Wartezeit umgehen und direkt ablegen. Weitere Vorteil ist, dass uns das Boot in der Nähe unserer Unterkunft rauslassen kann.
Die Gilis sind kleine Inseln um Lombok und die drei größten (Gili T, Gili Meno und Gili Air) sind bekannte Touristenziele. Jedoch hat auch hier das Erdbeben seine zerstörerische Wirkung gezeigt und vor allem viele Touristen abgeschreckt. Das Meiste ist auch hier wieder aufgebaut, wie wir bei unserer Wanderung einmal um die Insel (5 km) feststellen. Restaurants gibt es zur Genüge und wir kehren bei einem kleinen Cafe ein, in dem arabisches Essen (Cous Cous Salat, Humus, etc.) serviert wird.

Völlig überraschenderweise ist es ziemlich warm und so bleibt uns nur eine Wahl: Pool! Dieser liegt direkt vor unseren jeweiligen Hütten, die äußerst nett eingerichtet sind. Hier können wir bleiben!
Auch der einsetzende Regen ändert nichts an dieser Einstellung. Eventuell könnte auch das Bier dazu beitragen, welches wir uns im Pool genehmigen, aber wer weiß das schon? Spaß haben wir alle mal und die Abkühlung durch den Regen tut auch mal gut.

06.03.
Der Bananenpfannkuchen kommt leider nicht an den aus Kuta ran (wie könnte er auch?), aber das Frühstück ist dennoch lecker. Der Ausblick aufs Meer lässt uns aber nochmal die Entscheidung, einen Schnorchelausflug zu machen, überdenken. Es ist bewölkt, windig, vergleichsweise frisch und wellig – da ist sie ja, die indonesische Regenzeit. Wir verschieben also den Ausflug auf morgen und entschließen uns, lediglich noch etwas die Insel zu erkunden.

Es regnet regelmäßig und so schlendern wir lediglich durch kleine Shops und stoppen in einem Cafe. Die Preise sind etwas höher als auf Lombok, aber immer noch deutlich günstiger als in Deutschland. So verbringen wir den Mittag, bis eine einsetzende Migräne mich zu einem Mittagsschläfchen zwingt. Nichts schlimmes, aber ein eindeutiges Signal des Körpers, eine Zwangspause einzulegen.

Ein Stündchen Schlaf und das Gröbste ist auch schon wieder überstanden. Aufgrund des Regens und der allgemeinen entspannten Grundstimmung in der Gruppe, unternehmen wir heute dennoch nichts Großes mehr. Ausnahme bildet der Besuch beim Mexikaner um die Ecke – es schmeckt alles hervorragend und wir bestellen sogar nochmals nach. Die Abwechslung zum indonesischen Essen ist willkommen und wir fallen vollgefressen ins Bett.

07.03.
Der heutige Tag ähnelt ziemlich dem Gestrigen: Aufstehen, frühstücken, Schnorcheltrip absagen (das Wetter spielt wieder nicht mit), über die Insel schlendern und am oder im Pool entspannen.

Einziger Aufreger war die nächtliche Gesellschaft, die wir irgendwie magisch anzuziehen zu scheinen (siehe Fiji). Wir vermuten, es handelt sich um einen größeren Gecko. Der war übrigens so freundlich, uns ein Willkommensgeschenk zu hinterlassen.. ein stinkendes.. auf dem Bett. Also heißt es Bettbezug wechseln lassen und Daumen drücken, dass wir in der folgenden Nacht nicht erwischt werden.
Die viele zur Verfügung stehende Zeit nutzen wir, um die restlichen Tage in Indonesien zu planen und so buchen wir Flüge nach Java, um dort ein wenig mehr in die Kultur Indonesiens einzutauchen.
08.03.
Abreisetag. Und wie sollte es anders sein: die Sonne scheint! Joscha und ich nutzen das gute Wetter, um ein wenig zu schnorcheln.
Ich würde an dieser Stelle gern mehr schreiben und berichten über unseren Aufenthalt auf Gili Air, aber es ist schlichtweg nicht wirklich viel passiert. Der Tag spielte sich mit der Ausnahme vom Schnorcheln wieder im Cafe und später erneut beim Mexikaner ab. Die Insel ist wunderschön, bietet theoretisch viele Möglichkeiten zu Schnorcheln und die Strände zu genießen, sowie einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Zumindest unsere Unterkunft in der Nähe vom Flughafen auf Lombok ist eine lustige Erzählung wert: Nachdem wir um 16 Uhr die Fähre zurück nach Lombok nehmen, wartet ein Fahrer auf uns, der uns zur Unterkunft kutschiert. Wir landen in einem Dorf, fernab von allen Touristen und die Unterkunft sieht nicht wirklich nicht so aus, wie auf der Buchungsseite im Internet. Die beiden Zimmer liegen in einer Art Keller (überdacht per Betondecke), der wohl nach den gemachten Fotos entstanden ist.
Die Zimmer sind jedoch äußerst sauber, mit Klimaanlage und die Gastgeber sind unglaublich freundlich. Da wir aufgrund des frühen Fluges das kostenlose Frühstück nicht wahrnehmen können, erhalten wir ein Abendessen dafür. Der Abend wird dann sogar noch ziemlich lustig mit Kartenspielen und Bier. Das Bier wird für uns sogar extra in einem Lädchen gekauft – da ist sie wieder, die geschätzte Freundlichkeit. In Summe, ein toller Abend mit viel Gelächter!