08.02.
Der letzte ganze Tag in Neuseeland ist angebrochen und wir genehmigen uns heute daher einen Segeltrip durch die Bay of Islands. Da wir rechtzeitig aufgestanden sind, bleibt noch Zeit für ein Heißgetränk (Kaffee!) in unserem neuen Lieblingscafe – wir werden erkannt, freundlich gegrüßt und quatschen kurz während der Bestellung über unsere Pläne für den Tag. Ein schöner Start in den Tag!
Mit Cappuccino in der Hand geht es zum Segelboot, das etwa 20 Meter lang ist und somit Platz für etwa 18 Gäste an diesem Tag hat. Trotz leichtem Windes und zwischenzeitlichem Regen legen wir ab und segeln hoffentlich schönerem Wetter entgegen. Neuseeland ist bekannt dafür, dass zum Teil an einem Tag alle 4 Jahreszeiten durchlaufen werden – es besteht also Hoffnung.
Es klart dann auch relativ schnell auf und der Captain deutet an, dass wir gleich Delphine sehen könnten. Der Grund dafür ist, dass eine Dolphine Watching Tour schon länger an einem Ort etwas entfernt verweilt. Als wir näher kommen, sind wir etwas überrascht, denn die angeblichen Delphine wirken doch ziemlich groß. Das kleine Rätsel löst sich schnell, als wir nah genug dran sind um zu erkennen, dass es sich um Orcas handelt.

Die Gruppen kommen wohl selten in die Bucht und die letzte Sichtung ist 2 Monate her. Wir können unser Glück kaum fassen! Die Orcas schwimmen neben, unter, vor und hinter dem Boot und sind zum Greifen nah. Immer wieder tauchen sie ab, hinterlassen alle Beobachter mit konzentriertem Blick aufs Meer, nur um dann an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen. Ein junger Orca schwimmt dazu verspielt neben dem Boot und ist wahrscheinlich genauso begeistert wie wir.

Der Trip hat sich jetzt schon gelohnt und hat dabei gerade erst angefangen. Wir segeln weiter durch einen kleinen Schauer zu einer einsamen Insel, wo wir schnorcheln und den Strand genießen können. Katrin erhascht hier sogar einen Blick auf einen Stachelrochen, der mir leider verwehrt bleibt. Da ich Rochen jedoch bereits auf anderen Reisen gesehen hatte und Katrin noch nie, können wir uns gemeinsam dran erfreuen.

Auf dem Boot geht Spaß dann weiter mit ein paar mehr oder weniger akrobatischen Sprüngen ins kühle Nass – wieder mal sind es doch die einfachen Dinge, die uns erfreuen!
Nach dem Mittag geht es langsam zurück – man merkt den Leuten an, dass sie weiterhin Ausschau nach den Orcas halten. Wir natürlich auch! Die sind jedoch bereits weiter gezogen. Aber Mutter Natur sorgt für uns und wir erhaschen kurze Blicke (zu kurz für Bilder) auf schwimmende Pinguine (, die wir zunächst mit normalen Vögeln verwechseln).
Überaus erfreut über die Tour müssen wir nun den Weg Richtung Auckland antreten, wo es morgen in den Flieger geht. Das weinende Auge blickt dabei auf die schöne Zeit im Camper und die dadurch einhergehende Freiheit zurück, das lachende freut sich auf traumhafte Strände und Schnorchelspots auf den Fijis! Dabei ist es nicht wirklich ein „weinendes Auge“, denn es ist zwar schade, dass der Teil der Reise zu Ende geht, aber wir sind dennoch äußerst dankbar dafür – daher bleibt gar keine Zeit für Traurigkeit.
09.02.
Frühes Aufstehen, denn bei all den Ereignissen gestern und der noch zweistündigen Fahrt, sind wir noch nicht zum Packen gekommen. Dies holen wir nun nach und drehen den ganzen Camper auf Links. Das ganze dauert etwa 1,5 Stunden, aber dann sieht er wieder aus wie früher und unsere Backpacks sind prall gefüllt und einsatzbereit.
Frühstück, ein letztes Mal per Hand spülen und ab geht es die verbleibenden knapp 2 Stunden nach Auckland.
Die Übergabe dauert dann etwas länger, aufgrund der Mängel, die sich in den letzten 5 Wochen angesammelt hatten. Für keinen erhalten wir übrigens die Schuld, es wird nur alles dokumentiert, damit der Wagen für die nächsten Mieter repariert werden kann. Neben dem Steinschlag, dem kaputten Frischwassertank und einer abgefallen Lampe im Innenraum, sind die Reifen das größte Thema – es wird sich freundlich und mehrmals entschuldigt, dass sie in einem schlechten Zustand übergeben wurden. Da wir sonst keine Probleme damit hatten, ist die Sache für uns natürlich auch kein Thema mehr und wir sind froh über die Kulanz und das nette Entgegenkommen der Vermietung bei jeder der genannten Angelegenheit.
Ein paar Lebensmittel und Kleinigkeiten, die wir nicht mehr benötigen (Müllbeutel z.B.), lassen wir im Büro zurück, damit sie von nachfolgenden Mietern verwendet werden können. Viel ist es nicht, da wir doch überraschend gut kalkuliert haben.
Wir werden zum Flughafen kutschiert (komisch, nicht selber zu fahren), geben das Gepäck auf, gehen durch die Security und Immigration: wir sind damit offiziell ausgereist aus dem wunderschönen Neuseeland!