01.02.
Achtung! Dieser Blogeintrag wird sich zum Großteil ums Surfen drehen – nur als kleine Vorwarnung.
Nachdem es am Vorabend nicht möglich war, ein Board zu leihen, stehen wir nun kurz nach Ladenöffnung auf der Matte, um mir einen surfbaren Untersatz zu besorgen. Die Auswahl ist gut im Shop und ich entscheide ich mir für ein 6’8“ Funboad – ziemlich ähnlich dem, welches ich auch zuhause habe und mit dem ich Ende letzten Jahres in El Palmar war. Dazu ein Wetsuit, denn das Wasser ist nicht allzu warm. Zudem ist ein Schutz vor der starken Sonnenstrahlung hier in Neuseeland auch nie verkehrt.

Es geht etwa 15 Minuten zum wohl bekanntesten Surfspots Neuseelands: Manu Bay. Die Welle bricht hier über steinigem Untergrund, was sie dafür deutlich berechenbarer macht. Natürlich muss man dementsprechend vorsichtig sein. Die Bedingungen sind ziemlich optimal an diesem Morgen für mein Können: 1,5 bis 2 Meter hohe Wellen und nicht allzu viele andere Surfer im Wasser – nicht allzu viele heißt hier übrigens um die 20.
Der Start glückt trotz ungewohntem Brett und ich erwische zwei meiner bisher wohl besten Wellen. Bei der zweiten entgehe ich einem Zusammenstoß nur knapp, denn jemand hat mir die Vorfahrt genommen und ich muss dementsprechend ausweichen. Vorfahrt beim Surfen hat derjenige, der bereits auf der Welle ist oder beim Starten der, der am nächsten am brechenden Teil ist (mal ein kleiner Exkurs zu Surfregeln).
Der steinige Untergrund ist besonders bei Stürzen und beim rein- und rausgehen kritisch. Bei Stürzen kann ich die Steine gut vermeiden, beim Rausgehen dafür hole ich mir ein paar Cuts am Fuß und an der Hand – ohne Routine an einem Surfspot muss man das eben schon mal in Kauf nehmen.
Katrin ist übrigens die ganze Zeit am Camper, bearbeitet Bilder, schneidet Videos und macht ebenfalls Sport (nur ohne Surfboard eben). Bilder von mir kann sie leider keine machen, da es eben doch recht voll im Wasser ist und fast jeder Surfer mit schwarzem Neo und weißem Brett unterwegs ist.
Die Mittagspause verbringen wir in Raglan mit Kaffee und Smoothie. Wir schlendern durch die super netten Läden und ich tanke Energie für den zweiten Surf später. Raglan gefällt uns immer mehr, da es noch recht klein trotz der tollen Wellen geblieben ist. Ein paar Cafes, Restaurants, Boutiquen und einfache süße Lädchen und das war es dann auch schon. Weiterhin ein Friseur, der mir auch gleich mal die Haare schneidet.
Um 18 Uhr bin ich wieder im Wasser und anscheinend ganz Raglan mit mir. Viele Leute haben Feierabend und so sind nun bis zu 40 Leute im Wasser, die sich eine Welle teilen wollen. Dabei bekommen natürlich die erfahrenen Surfer die meisten Wellen, da sie den besten Spot kennen und entsprechend immer Vorfahrt haben.
Ich bleibe zwar 2,5 Stunden im Wasser (wie mir später von Katrin mit einem hungrigen Blick freundlichst mitgeteilt wird), bekomme aber so gut wie keine Wellen und wenn, keine vernünftigen.
Der Surf am Vormittag war aber so gut, dass ich darüber hinweg schauen kann und so geht es dennoch kaputt, aber glücklich zurück zum Campingplatz (duschen, kochen, schlafen).
02.02.
Wecker, Kaffee, Frühstück, ab nach Manu Bay – so sieht der Morgen aus und schon bin ich wieder im Wasser.
Die Wellen sind deutlich kleiner geworden (etwa 1 Meter) und kommen deutlich unregelmäßiger sowie seltener. Es ist zwar auch weniger los, aber in Summe erinnert das Ergebnis eher an gestern Abend. Nicht so schlimm alles, denn schließlich bin ich die wohl bekannteste Welle Neuseelands gesurft und das zumindest in einer von drei Surfsession gar nicht schlecht – an meinen Ansprüchen gemessen. Aber wie sagt man immer so schön: der beste Surfer ist der, der am meisten Spaß hat.
Auf dem Weg aus dem Wasser hole ich mir noch ein paar weitere Cuts am Fuß ab, aber an Land erwartet mich bereits ein leckeres Frühstück. Wir bringen das Board zurück nach Raglan und verlassen dann das schöne Örtchen. Hier kommen wir definitiv wieder hin!
Katrin konnte morgens sogar auch noch ein wenig Sport machen, während ich surfen war, so fahren wir beide mit müden Muskeln und einsetzendem Muskelkater wieder Richtung Inselmitte.