14.04.
Zur Abwechslung heute mal wieder ein (relativ) kurzer und nur einen Tag umfassender Bericht.
Der Tag beginnt mehr oder weniger direkt im Bus, in dem wir gegen 8 Uhr Platz nehmen. Diesen haben wir über unsere Unterkunft gebucht und er wurde als „VIP-Bus“ angepriesen. Dass wir keinen großen Luxus erwarten dürfen, war uns nach den bisherigen Fahrten in Kambodscha bewusst – was wir hier erblicken, überrascht uns dann schon etwas, müssen wir gestehen.
Mit offener Türe fährt sich besser… … aber wir hätte eine Klimaanlage bevorzugt!
Eine Klapperkiste mit alten Sitzen und ohne Klimaanlage trifft wohl eher zu als „VIP-Bus“. Selbst ich kann meine Beine nicht vernünftig platzieren (und so groß bin ich jetzt zugegebenermaßen dann doch nicht), ohne dass meine Knie gegen den Vordersitz stoßen. Zum Glück ist der Bus Teile der Fahrt nicht voll besetzt, sodass wir eine komplette Reihe mit drei festen und einem Klappsitz für uns haben. Das macht die ganze Tour etwas erträglicher, wenn auch nur minimal.
Wir sind übrigens angenehme 11 Stunden unterwegs! Der erste Teil der Fahrt geht über die Berge vorbei an steilen Abgründen. Eigentlich eine schöne Aussicht, wäre da nicht die radikale Fahrweise mit ständigem Beschleunigen und Abbremsen – der Fahrer will wohl so schnell wie möglich nach Vientiane und dort mit seinen Landsmännern das Neujahr feiern.
Wir kommen fünf Kilometer außerhalb von Laos Hauptstadt zum Stehen und müssen von hier ein Taxi zu unserer Unterkunft nehmen. Dabei platzieren wir uns auf der offenen Sitzfläche strategisch geschickt und werden nicht ganz so nass, wie unsere Mitfahrer.

Die Party ist nämlich in vollem Gange. An jeder Straßenecke haben sich Menschen versammelt, tanzen bei ohrenbetäubender Musik und machen jeden nass, der ihnen vor die Wasserpistole, den Wassereimer oder sogar den Gartenschlauch kommt.

Halbwegs trocken kommen wir in der Unterkunft an, auf dem späteren Weg Richtung Restaurant teilen wir dann aber das Schicksal so ziemlich aller und werden mit Wasser übergossen, während uns ein frohes laotisches Neujahr gewünscht wird. Folgerichtig nehmen wir leicht durchnässt in einem Restaurant Platz, um die Energietanks wieder aufzufüllen.
Der Abend ist noch jung und wir entschließen uns, noch eine kleine Runde durch Vientiane zu laufen. Immer der Musik nach. Und wie könnte es anders sein, stehen wir im Handumdrehen auf einem riesigen Festival inklusiver großer Bühne, DJ und Liveband. Die Musik bestrahlt dabei mindestens die ganze Stadt, wenn nicht ganz Laos. Da hilft nur eins: ab in die Menge! Mit günstigem Bier versorgt feiern wir ein wenig mit den Laoten und anderen Touristen, während die an der Bühne platzierten Wasserkanonen dafür sorgen, dass wirklich niemand trocken bleibt.

Ein verrückter Abend, der gleichbedeutend mit unserem letzten in Laos ist. Wir haben erneut viele verschiedene Eindrücke erleben dürfen: vom unbekömmlichen Essen auf einer Insel im Mekong, zu verrückten Gastgebern und dem Schwimmen in tosenden Wasserfällen sind wir über die schönste Stadt in Asien mit einem ranzigen Bus mitten auf ein riesige Party in der Hauptstadt gelangt. Dabei haben wir zwar viel erlebt, aber leider nur einen Bruchteil des Landes entdecken können. Heißt, es gibt noch viel zu sehen, aber erst beim nächsten Mal.