29.01.
Aua! Aufrichten ist definitiv beschwerlich, vom Aufstehen wollen wir gar nicht erst reden. Der Muskelkater schlägt voll zu und wir sind nahezu bewegungsunfähig. Die Blase am Fuß rundet das ganze Bild ab. Also ganz klar: die Wanderung hat sich richtig gelohnt und wir bereuen nichts! (Was auch sonst?)
Nach ausgiebigem Frühstück geht es nach Taupo – eigentlich nur zum einkaufen, aber unsere Körper scheinen noch erhöhten Energiebedarf zu haben, d.h. es geht in ein Cafe, wo wir uns Pfannkuchen und einen Bagel genehmigen (manchmal muss man das mit dem Sparen eben in den Hintergrund drängen).
Nachdem wir uns zurück zum Auto gequält haben, fahren wir ins Waikite Valley – hier können wir in Hot Pools baden, die direkt neben dem Campingplatz sind. Obwohl es ungefähr 30 Grad hat, ist das Baden in 37 bis 41 Grad warmen Wasser ein Segen für unsere Muskeln. Der Kreislauf zeigt uns zwar dafür den Vogel, aber man kann es eben nicht allen recht machen. Viel trinken hilft und ebenso das ausgiebige Essen (Cous Cous Salat mit Steak).

30.01.
Da wir die Pools morgens noch bis zum Check-out benutzen dürfen, machen wir dies natürlich. Auch wenn es mir irgendwann zu warm wird, ist es dennoch echt entspannend und empfehlenswert.

Passend zur Erholung gibt es ein ausgiebiges Frühstück. (Um die Berichte über unser Essen werdet ihr wohl hier in dem Blog nicht mehr drum herum kommen.)

Die Quelle der Pools liegt übrigens nur ein paar Meter entfernt. Hier sprudeln 50-60 Liter Wasser pro Sekunde mit 96 Grad aus dem Boden. Die ganze Region hier ist durch Vulkane und derartigen Naturschauspielen geprägt.
So auch Wai-O-Tapu, ein Geothermalgebiet. Wir laufen etwa 90 Minuten an blubbernde Seen aus Wasser oder Matsch, eingestürzten Kratern und weiteren Seen in allen möglichen Farben vorbei. Der Gestank von Schwefel und anderen strengen Gerüchen begleitet uns wieder, dafür auch surreal wirkende Farben und Landschaften.





Auf dem Weg zum Campingplatz halten wir noch Rotorua, um in einem Cafe das WLAN zu nutzen (eine gute Ausrede für mehr Kaffee!). Wir können ein paar Nachrichten verfassen und z.B. Blog hochladen, damit die Zuhausegebliebenen auch die neusten Updates und Bilder erhalten.
31.01.
Nach fast einem Monat in Neuseeland sehen wir heute endlich das Wappentier, den Kiwi. Wir sind in einer Art Zoo / Auffangbecken für Vögel (Otorohanga Kiwi House), wo eben auch Kiwis gehalten werden. Den Guten wird vorgegaukelt, es sei tagsüber nachts, damit wir die nachtaktiven Tiere zu Gesicht bekommen können. Da wir uns zwangsläufig in einem dunkeln Raum befinden, können wir leider keine Bilder machen. Beeindruckend sind die flugunfähigen Tiere dennoch – durch eingeschleppte Räuber (Mader, Possums, usw.) sind sie, genau wie viele andere heimische Tiere, stark gefährdet, weswegen diese Auffangzentren so wichtige Arbeit leisten.

Nächster Stopp ist Hamilton. Dieses Mal aber nicht aufgrund einer Sehenswürdigkeit, sondern weil wir in die Werkstatt fahren. Das Problem mit dem Reifendruck hat sich nicht gelöst und wir mussten die letzten Tage regelmäßig Luft nachfüllen. Das Problem ist schnell ausgemacht: es steckt ein Nagel im Reifen. Unabhängig davon ist bereits die erste Schicht vom Reifen abgefahren, was zur Konsequenz hat, dass wir vier brandneue Reifen erhalten. Die Kosten werden natürlich von der Vermietung getragen.

Zusätzlich haben wir uns heute einen schönen Steinschlag auf der Frontscheibe eingefangen – dieser muss jedoch nicht repariert werden, laut Aussage der Vermietung. Wir haben den Camper auch nur noch eine Woche etwa, da wird das schon gut gehen. Auch die Form des Steinschlages, dies eines Smilies, unterstützt diese Aussage und so haben wir nun während der Fahrt immer ein freundliches Gesicht beim Blick nach vorne.

So kann es mit einem quasi neuen Auto in die bekannteste Surferstadt Neuseeland gehen: Raglan. Nur 4.000 Einwohner leben hier und die Stadt hat daher ihren alten und kleinen Charm behalten. Dies merken wir auch, als um 17 Uhr die Geschäft alle zu machen. Wir sind passend um 17:05 Uhr dort, da ich mir noch ein Surfboard für den Abend ausleihen wollte.
Ein Hostel bietet zwar noch die Möglichkeit, will aber den kompletten Tagespreis für zwei Abendstunden erheben, weswegen ich mich entschließe, das Surfen auf morgen zu verlegen.
Mit leicht gedrückter Stimmung geht es zum Campingplatz zurück – hier treffen wir in der Küche ein Pärchen aus Düsseldorf (Flingern), mit dem wir uns nett unterhalten können. Dazu ein wenig Wein und fertig ist das Rezept, um die gute Stimmung wieder herzustellen. Ganz so schlimm war es dann ja doch nicht, dass ich einen Tag aufs Surfen warten muss!