29.05.
Wie konnten wir das beim ersten Aufenthalt auf Siquijor nur übersehen? Leckerer italienischer Espresso, frische Smoothie Bowls mit allerlei gesunden Zutaten (Mango, Chiasamen, Goji-Beeren, usw.) und leckere Salate – wir haben unser neues Stammlokal soeben gefunden. Ein Glück, dass unsere jetzige Unterkunft kein Frühstück anbietet, denn sonst hätten wir dieses Juwel wohl niemals entdeckt. In den nächsten drei Tagen werden wir fast schon lächerliche fünfmal hier einkehren.

Abgesehen vom leckeren und vor allem gesunden Essen besteht die Hauptaktivität der drei weiteren Tage auf Siquijor darin, die Seele baumeln zu lassen und einfach mal Nichts zu tun. Unsere Unterkunft bietet tolle Liegen und Hängematten am Strand und das Wetter lädt zum Bräunen und Schwitzen ein. Passt ja alles dann irgendwie doch zusammen.
Die viele „freie“ Zeit kann ich auch nutzen, um ein paar vergangene Blogeinträge nachzuholen – das Ganze nimmt doch einiges an Zeit in Anspruch, macht aber nach wie vor ziemlich viel Spaß. Grob überschlagen hat mich der Blog übrigens so etwa 200 Stunden bisher gekostet, also gar nicht so wenig. In Deutschland wird das Ziel gesetzt, über alle vergangenen Reisen (gemeinsam oder einzeln) weitere kleine Einträge und Berichte zu verfassen, um schlussendlich alle jemals getätigten Reisen online dokumentiert zu haben. Da hat sich nämlich mittlerweile so einiges angesammelt: Sri Lanka, Thailand, Südafrika, Zentralamerika, Brasilien, Puerto Rico, Spanien und alle Länder der Ostseeumrundung (sehr schön beschrieben durch Herrn Bintig Senior hier: http://tour2018.bintigsoftware.de/).
Drei Blogeinträge kann ich finalisieren, das WIFI verhindert jedoch das Veröffentlichen – ich schaffe es nicht mal ein einziges Bild hochzuladen und verschiebe es damit auf unseren nächsten Aufenthalt auf Panglao, denn selbst in den Cafes auf Siquijor wird kein ausreichendes Internet zur Verfügung gestellt bzw. ist einfach nicht vorhanden.
Nach der zugegebenermaßen sehr westlichen Ernährung am Morgen, landen wir am Abend in einem lokalen BBQ-Restaurant und können uns für wenig Geld den Magen mit frisch gegrilltem Fleisch vollschlagen. Die Einheimischen sind ebenfalls hier zu finden, also sind wir richtig. Selbst den Reis können wir wieder genießen, obwohl es so langsam auch mal häufiger wieder etwas mehr Abwechselung geben könnte.
Zum Abschluss des Tages landen wir natürlich im Stammlokal, wo es belgisches dunkles Bier gibt – eines der seltenen Biere, die mir tatsächlich auch schmecken (Katrin mag dafür so ziemlich jedes Bier, wie bekannt sein sollte). Dazu gibt es ein lokales Dessert, das den Namen „Halo Halo“ trägt: eine gewöhnungsbedürftige Kombination aus Vanilleeis, Crushed Eis, Mango, süßlichem Bohnenmuss, irgendwelche unidentifizierbaren Zutaten und… Käse. Ganz lecker, aber wir werden es bei diesem Mal belassen.
30.05.
Essen, Entspannen, Essen, Entspannen, Essen – damit wäre der heutige Tag vollends beschrieben, aber ein paar weitere Details teile ich dann doch gerne mit euch.
Frühstück und Mittag nehmen wir ohne zu zögern im Stammlokal ein und gönnen uns dabei neben Smoothie Bowls später auch Cous Cous Salat und eine hawaiianische Bowl mit Thunfisch, Reis und Gemüse – das gesunde Essen gepaart mit den freundlichen Angestellten sind für uns einfache Argumente, immer wieder her zu kommen. Die frischen Zutaten und das viele Obst schätzen wir äußerst wert und dabei freuen wir uns gleichzeitig ein wenig auf Deutschland, wo wir eine ähnliche Ernährung verfolgen wollen und vor allem endlich selber wieder kochen können. Die Einfachheit und Bequemlichkeit von Restaurants hat zwar auch seinen Charm, aber eine eigene Küche eben mindestens genauso (vor allem wenn es keine langen Speisekarten gibt, die einen schon mal leicht überfordern können).

Während wir entspannen, sind wir hauptsächlich damit beschäftigt zu lesen, Tagebuch zu schreiben, auf die Weiten des Meeres zu starren und dabei Dankbarkeit für die Reise zu entwickeln. Viel haben wir gesehen, viel haben wir gelernt – die Reise hat sich definitiv gelohnt, auch wenn wir die nächste Reise wohl etwas anders angehen würden. Weniger Stopps, weniger Länder, dafür längere Aufenthalte an einem Ort, um mehr in die Kultur eintauchen zu können und auch genügend Entspannung zu gewährleisten – so bleibt der Geist aufnahmefähig und es besteht weniger die Gefahr, durch Stress die Reise nicht bewusst genug genießen zu können.
Unter dem Motto verbringen wir einen ruhigen Abend in einer Beachbar. Dort treffen wir zufällig eine Bekanntschaft von Apo Island wieder, mit der wir den Abend quatschend und Bier trinkend verbringen – das Leben kann so einfach und dabei so schön sein.

31.05.
Wer mitgezählt hat, weiß, dass wir noch einen Besuch im besten Restaurant auf Siquijor ausstehen haben – ein letztes Frühstück genießen wir, bevor es per typisch Philippinischem Tricycle (Motorrad mit überdachtem Beiwagen) zum Fährhafen geht.
Der Prozess dort ist übrigens sehr klar und strukturiert aufgebaut. Am ersten Schalter werden Tickets gekauft, am zweiten wird eingecheckt und am dritten Schalter zahlt man die Hafengebühr (warum auch immer die notwendig ist). Da waren doch bestimmt wieder Deutsche Beamte am Werk.
Die Fähre legt dafür äußerst pünktlich ab und kommt auf die Minute genau auf Bohol an. Während der Fahrt wird sogar ein Film gezeigt und Snacks verkauft – immerhin kein so schlechter Service, auch wenn der Film definitiv zu viel Gewalt enthält und nicht im Ansatz geeignet für die ebenfalls anwesenden Kinder ist.
Von Bohol führt eine Brücke auf die Insel Panglao, die wir erneut in einem Tricycle überqueren (, das wir natürlich vorher runter gehandelt haben – sind ja schließlich in Asien). Nach 30 Minuten erreichen wir unser neues Domizil für die nächsten sieben Tage, das Chocolate Hills Resort. Richtig, wir sind in einem Resort! Der Name scheint jedoch wohl nicht geschützt zu sein und so heißt mindestens jede zweite Unterkunft so. Uns soll es nicht stören, denn die Unterkunft ist wirklich etwas schicker (für unsere Verhältnisse) und bietet neben einem großen Raum (mehrere Schritte in eine Richtung ohne gegen eine Wand zu rennen) sogar einen Pool zum Abkühlen. Leider scheint die Reinigung von Letzterem nicht die allerhöchste Priorität zu besitzen, aber für eine kurzen Sprung ins kühle Nass sollte es reichen.
Jedoch nicht ausreichend ist das Restaurant – wir bestellen unser Mittag dort, werden zwar satt, aber lecker ist was anderes. Dafür sind die Mitarbeiter mal wieder äußerst freundlich und die Insel bietet mehr als genügend Möglichkeiten außerhalb erfolgreich auf Nahrungssuche zu gehen.
Besonder der Alona Beach ist dafür bekannt, denn dieser stellt den Haupt-Touri-Ort dar. Mit dem Roller erreichen wir das bunte Treiben in 10 Minuten und können aus BBQ-Restaurants, griechischen, italienischen, thailändischen und vielem mehr auswählen. Da wir einfache Leute sind, gewinnt am Ende ein Laden, der mit Shisha wirbt – gegen den Trieb können wir wohl erst mal nichts unternehmen.
Das arabisch angehauchte Essen ist durchaus gut, die Shisha toppt die ganze Erfahrung aber nochmals. So lässt es sich definitiv leben und den Abend entspannen. Auch auf Panglao haben wir uns ähnlich wenig vorgenommen wie auf Siquijor die letzten Tagen – bis jetzt sind wir dabei voll im Soll und merken, wie die Entspannung einsetzt.
